Bereits Kleinkinder verfallen dem Rausch der Geschwindigkeit und drücken ihre Freude beim Anblick eines Autos aus. Mit Beginn der Fahrt beginnt die Show, während sie die Welt am Fenster vorbeiziehen sehen. Das Gefühl der Bewegung wird während des Spielens mit Automodellen und dem Fahren eines eigenen Bobby-Cars simuliert. Die Begeisterung für Fahrzeuge aller Art ist generationenübergreifend tief verwurzelt und hält ein Leben lang.
Erst 1885 stellte Daimler-Maybach sein Motorzweirad vor, das Ähnlichkeit mit modernen Motorrädern besaß. Der Benzinantrieb leistete zwar nur etwa eine halbe Pferdestärke, wegen des motorisierten Antriebes sollte es trotzdem einen Meilenstein in der Entwicklung weiterer Fahrzeuge darstellen. Nur ein Jahr später stellte Carl Benz seinen „Patent-Motorwagen“ vor. Das durch einen Einzylinder-Viertakt-Gasmotor angetriebene Fahrzeug wand sich von der Form eines Motorrads ab und entsprach vielmehr der Vorstellung eines modernen Autos. Es besaß zwar nur drei Räder, doch Fahrer und Beifahrer hatten freie Sicht auf die Straße und konnten das Gefährt selbstständig lenken. Daimlers Motorkutsche von 1887 ließ sich dagegen von den zeitgenössischen Pferdekutschen inspirieren. Der Vergleich der Gefährte zeigt, dass damals schon verschiedene Ideen zur motorisierten Fortbewegung bestanden, welche sich auch in dem Design ausdrückten.
Die ersten Fahrzeuge sowie die Prototypen von Daimler wurden von Handwerkern gefertigt, die spezialisiert auf den Kutschenbau waren. Diese nahmen einen maßgeblichen Einfluss auf das damalige Design und sind verantwortlich für die kutschennahe Optik. Die Fahrgestelle besaßen die für Pferdekutschen üblichen Holzspeichenräder und andere Merkmale, welche übernommen wurden. Kotflügel waren in den Anfangsjahren aus rein funktionellen Gründen Bestandteil der Fahrzeuge. Sie sollten die Insassen vor dem Schmutz der damals schlecht beschaffenen Straßen schützen, doch heutzutage sind sie je nach Fahrzeugmodell nur noch schwach ausgeprägt oder angedeutet, tragen aber zum Gesamtbild eines Autos bei. Obwohl die funktionelle Aufgabe dank der geschlossenen Karosserie und der befestigten Straßen überflüssig wurde, ist der Kotflügel ein Relikt der Pferdekutsche.
Die gemeinsame Geschichte lässt sich ebenso an übernommenen Begriffen ableiten. So sind die Limousine, das Coupé oder Cabriolet keine modernen Erfindungen der Autohersteller sondern Bezeichnungen für spezielle Kutschentypen. Die Limousine war z.B. ein Ausdruck für eine geschlossene Kutsche, in der sich die Passagiere chauffieren ließen .